Transaktionsanalyse (TA)

Die Transaktionsanalyse wurde in Amerika in den 50er/60er-Jahren von Eric Berne (1910-1970) begründet. Sie ist eine psychologische Theorie der menschlichen Persönlichkeit und zugleich ein psychotherapeutisches Verfahren basierend auf der Grundlage der humanistischen Psychologie und der Tiefenpsychologie. Schon früh wurde die TA für andere Arbeitsbereiche weiterentwickelt. Heute findet die Transaktionsanalyse ihre Anwendung in vier Feldern: Beratung, Pädagogik/Erwachsenenbildung, Psychotherapie, und Organisation.

Eric Berne hat die Transaktionsanalyse aus der Beobachtung der zwischenmenschlichen Kommunikation entwickelt. Eine Transaktion meint in diesem Zusammenhang einen verbalen oder nonverbalen Kommunikationsvorgang zwischen zwei Menschen oder auch im inneren Dialog in einem Menschen (z.B. Selbstvorwürfe oder eben auch Selbstermutigung).

Die Transaktionsanalyse als Persönlichkeitstheorie hilft, innere Prozesse, lebensgeschichtliche Entwicklungen und das “Gewordensein” von Individuen zu verstehen und Veränderung anzuregen.
Die Transaktionsanalyse ermöglicht, bewusste und auch unbewusste Kommunikationsabläufe differenziert wahrzunehmen, zu verstehen, zu beeinflussen und zu verändern. Das bezieht sich darauf, wie ein Mensch mit anderen kommuniziert und darauf, wie ein Mensch mit sich selbst umgeht (Ichzustandsanalyse). Durch die Analyse der Transaktionen wird deutlich, welche Rollen jemand unbewusst gerne einnimmt (z.B. „Retter“ oder „Opfer“) und welchen Grundüberzeugungen ein Mensch unbewusst folgt (z.B. „ich kann es nicht“). Durch die Analyse häufig wiederkehrender Kommunikationsabläufe (Spielanalyse) wird deutlich, wie ein Mensch es „schafft“, immer wieder die Bestätigung für die Richtigkeit dieser Grundüberzeugungen zu bekommen und dadurch ungute Gefühle zu erleben. Die Analyse des unbewussten Lebensplans (Skriptanalyse) hilft zu verstehen, warum ein Leben in einer bestimmten Art und Weise verläuft. Das Ziel der Transaktionsanalyse ist die Autonomie (Skriptfreiheit) des Menschen, d.h. dass der Mensch gegenüber destruktiven und einschränkenden Einflüssen, denen er unbewusst folgt,  die eigene Freiheit findet.  Dabei werden auch ungute Verhaltensmuster, die es zu überwinden gilt, als ursprünglich sinnvolle Überlebensstrategien gewürdigt.

Die Transaktionsanalyse geht von der Grundannahme aus, dass jeder Mensch die Fähigkeit  hat zu denken und Probleme zu lösen und dass jeder Mensch wertvoll und in Ordnung ist und im Rahmen seiner Möglichkeiten Verantwortung für sich und sein Handeln übernehmen kann.

Als Verfahren in Beratung und Psychotherapie ist sie geeignet, psychische Erkrankungen und Störungen zu behandeln und individuelles Wachstum zu fördern. Darüber hinaus ermöglicht sie, im Umgang mit sich selbst und in wichtigen Lebensbeziehungen sowie im beruflichen Kontext authentischer, klarer, liebevoller und damit glücklicher zu werden und die eigenen Persönlichkeit immer weiter zu entwickeln.

In der Transaktionsanalyse steht der Mensch mit seinem Bedürfnis nach Entwicklung und seinem Wunsch nach Veränderung im Mittelpunkt. Der Auftrag des Klienten, der Klientin ist handlungsleitend. Es wird wertschätzend, beziehungs- und vertragsorientiert gearbeitet. Transaktionsanalytiker_innen verpflichten sich dem Ethik Code und den Ethikrichtlinien Deutschen Gesellschaft für Transaktionsanalyse (DGTA) der und der European Association for Transactional Analysis (EATA).